Kempinski Palace Engelberg
Der Tag beginnt gut im «Kempinski Palace», dem neuen Grandhotel im behäbigen Klosterdorf Engelberg: Frühstück draussen auf der grosszügigen Terrasse mit Titlis-Blick. Auf Karte und Buffet alles, was man so erwartet in einem Fünf-Sterne-Palast. Und ein paar angenehme Überraschungen dazu: leicht angebratene Gyoza (Ente), Bao Buns, fünf verschiedene Dim-Sums. Aber auch Währschaftes: knusprige Rösti, dünn aufgeschnittener Schinken, Spiegelei im feuerfesten, schwarzen Pfännchen. Die «Kempi»-Brigade punktet gleich nach Sonnenaufgang. Und nach Sonnenuntergang? Da gibt’s noch Luft nach oben. Wir haben an die Küche der Berliner Chefin Michéle Müller höhere Ansprüche, auch wenn sie im einzigen, riesigen Restaurant des Hauses («Cattani») keine einfache Aufgabe hat.
Ein paar Gerichte sind richtig gut. Die etwas dickwandigen Agnolotti beispielsweise. Da steckt Geisskäse vom Stanser Kultbauern Toni Odermatt drin. Eigelb fehlt auch nicht, ein umami-mässiger Start also in den Abend. Auch für die blitzsauber gegrillten, grünen Spargeln mit gebeiztem Eigelb, Kapuzinerkresse und dünn aufgeschnittenem Schinken vom Ennetbürger Wollschwein gibt’s Applaus. Den Bauch von der Wollsau kriegt man ebenfalls; er wird 72 Stunden lang geschmort. Bei der «Saltimbocca» mussten wir schmunzeln: Den Schinken zum sanft gebratenen Ennetbürger Kalbsrückensteak gab’s nicht etwa drumrum, sondern separat.
Anderes lief schief: Die Eglifilets aus Raron, eigentlich ein hervorragendes Produkt, starben in der Fritteuse ein zweites Mal; sie waren brutal trocken, lagen auf drei Bergen von fermentierten weissen Spargeln. Das «Cattani Collection Degustationsmenü» macht so, wie es serviert wurde, auch nicht wirklich Sinn: sechs Gänge, sechsmal Spargeln in allen Varianten, auch im Dessert mit weissen Spargeln, Rhabarber und Edelweiss-Couverture der Schokoladenmanufaktur Felchlin. Ein anderes Dessert gefiel uns besser: die meterlange Cremeschnitte, die auf einer silbernen Voiture aus dem letzten Jahrhundert an den Tisch gerollt und vor dem Gast aufgeschnitten wurde. Souveräner Service, tadellose Weinkarte. Angenehme Bar und Cigar Lounge.


Der Tag beginnt gut im «Kempinski Palace», dem neuen Grandhotel im behäbigen Klosterdorf Engelberg: Frühstück draussen auf der grosszügigen Terrasse mit Titlis-Blick. Auf Karte und Buffet alles, was man so erwartet in einem Fünf-Sterne-Palast. Und ein paar angenehme Überraschungen dazu: leicht angebratene Gyoza (Ente), Bao Buns, fünf verschiedene Dim-Sums. Aber auch Währschaftes: knusprige Rösti, dünn aufgeschnittener Schinken, Spiegelei im feuerfesten, schwarzen Pfännchen. Die «Kempi»-Brigade punktet gleich nach Sonnenaufgang. Und nach Sonnenuntergang? Da gibt’s noch Luft nach oben. Wir haben an die Küche der Berliner Chefin Michéle Müller höhere Ansprüche, auch wenn sie im einzigen, riesigen Restaurant des Hauses («Cattani») keine einfache Aufgabe hat.
Ein paar Gerichte sind richtig gut. Die etwas dickwandigen Agnolotti beispielsweise. Da steckt Geisskäse vom Stanser Kultbauern Toni Odermatt drin. Eigelb fehlt auch nicht, ein umami-mässiger Start also in den Abend. Auch für die blitzsauber gegrillten, grünen Spargeln mit gebeiztem Eigelb, Kapuzinerkresse und dünn aufgeschnittenem Schinken vom Ennetbürger Wollschwein gibt’s Applaus. Den Bauch von der Wollsau kriegt man ebenfalls; er wird 72 Stunden lang geschmort. Bei der «Saltimbocca» mussten wir schmunzeln: Den Schinken zum sanft gebratenen Ennetbürger Kalbsrückensteak gab’s nicht etwa drumrum, sondern separat.
Anderes lief schief: Die Eglifilets aus Raron, eigentlich ein hervorragendes Produkt, starben in der Fritteuse ein zweites Mal; sie waren brutal trocken, lagen auf drei Bergen von fermentierten weissen Spargeln. Das «Cattani Collection Degustationsmenü» macht so, wie es serviert wurde, auch nicht wirklich Sinn: sechs Gänge, sechsmal Spargeln in allen Varianten, auch im Dessert mit weissen Spargeln, Rhabarber und Edelweiss-Couverture der Schokoladenmanufaktur Felchlin. Ein anderes Dessert gefiel uns besser: die meterlange Cremeschnitte, die auf einer silbernen Voiture aus dem letzten Jahrhundert an den Tisch gerollt und vor dem Gast aufgeschnitten wurde. Souveräner Service, tadellose Weinkarte. Angenehme Bar und Cigar Lounge.