Gianottis Wilderei

Wenn in der «Wilderei» Hirsch aus eigener Jagd auf der Karte steht, muss man nicht lange überlegen – Roman Kling, der den sympathischen Familienbetrieb zusammen mit Bruder Marco führt, ist ein erfahrener Jäger und die Küche bringt das Fleisch schnörkellos auf den Teller.
Bei der Vorspeise entschieden wir uns statt fürs Hirschtatar für die hausgemachten Tagliatelle mit Bolognese vom selbst erlegten Hirsch – das würzige Ragout passte wunderbar zur hauchdünnen Pasta. Im Hauptgang war die Wahl nicht leicht. Der vegetarische Risotto mit grünem Apfel und Champagner am Nebentisch sah vielversprechend aus. Da aber ein grosser Grill das Herzstück des Lokals ist, orderten wir einen Klassiker, das feine Rindsfilet mit Woronoff-Sauce und knusprigen Rosmarinkartoffeln.
Die europäisch geprägte Weinkarte führt viele offene Crus, zum Beispiel den würzigen Pinot noir von Irene Grünenfelder aus der Bündner Herrschaft oder den Rotwein des Hauses, «Gianottis Sforzato», einen süffigen Nebbiolo aus dem Veltlin. Den Kaffee versüssten uns schliesslich Pralinen aus der Zuckerbäckerei im Haus.