Wöschi
David Klocksin ist zurück – vom Stadtzentrum hat es ihn an den Rand von Zürich gezogen: Der talentierte Küchenchef (früher «20/20 by Mövenpick») hat mit seiner Partnerin Stephanie Ospelt die «Wöschi» an traumhafter Seelage in Wollishofen übernommen. Die Gäste sitzen entweder – mit ausreichend Abstand – an der langen Holztafel oder an den wenigen kleinen Tischen, der Ausblick auf die Lichter der Goldküste und auf den See ist bezaubernd. In der Küche stehen zum Start nur zwei Leute; Klocksins Kompositionen sind wohl etwas reduzierter als zuvor, aber immer noch handwerklich, konzeptionell und geschmacklich bestechend.
Der gebeizte, abgeflämmte Schweizer Lachs im Ceviche-Stil hat dank einer anregenden Leche de tigre und Süsskartoffeln in verschiedenen Texturen eine ideale Balance aus Süsse, Säure und Schärfe. Feingliedrig ist der Teller mit bis zu 23 verschiedenen Gemüse-Miniaturen – fermentiert, roh, püriert, leicht gegart – und einer Weisswein-Milch-Sauce, die durch fermentierte Gemüsesäfte erstaunlich komplex wird. Nur beim saftigen Heilbutt an Miesmuschelsauce sorgt die Süsse von püriertem und grilliertem Hokkaido-Kürbis für ein leichtes Ungleichgewicht der Aromen. Die Hauptgänge wirken etwas rustikaler, sind aber bestes Comfort Food: Sauerbraten mit Zwiebeln und Bergkartoffelstampf oder, als vegetarische Alternative, ein gerösteter, mit Curry-Erdnuss-Paste marinierter Blumenkohl auf Blumenkohlpüree und mit einigen Tupfern Zitrusgel; der überzeugende Teller mit herzhafter Würze zeugt auch vom Mut des Chefs zur Schärfe.
Die Desserts kommen wieder feiner daher. Die Kombination aus Joghurt-Limetten-Sorbet und verschiedenen Strukturen von Zitrusfrüchten ist ebenso frisch wie hervorragend gemacht. Zu den 14 Punkten zum Start gehört auch unsere Überzeugung, dass in der «Wöschi» bald noch mehr möglich sein wird.


David Klocksin ist zurück – vom Stadtzentrum hat es ihn an den Rand von Zürich gezogen: Der talentierte Küchenchef (früher «20/20 by Mövenpick») hat mit seiner Partnerin Stephanie Ospelt die «Wöschi» an traumhafter Seelage in Wollishofen übernommen. Die Gäste sitzen entweder – mit ausreichend Abstand – an der langen Holztafel oder an den wenigen kleinen Tischen, der Ausblick auf die Lichter der Goldküste und auf den See ist bezaubernd. In der Küche stehen zum Start nur zwei Leute; Klocksins Kompositionen sind wohl etwas reduzierter als zuvor, aber immer noch handwerklich, konzeptionell und geschmacklich bestechend.
Der gebeizte, abgeflämmte Schweizer Lachs im Ceviche-Stil hat dank einer anregenden Leche de tigre und Süsskartoffeln in verschiedenen Texturen eine ideale Balance aus Süsse, Säure und Schärfe. Feingliedrig ist der Teller mit bis zu 23 verschiedenen Gemüse-Miniaturen – fermentiert, roh, püriert, leicht gegart – und einer Weisswein-Milch-Sauce, die durch fermentierte Gemüsesäfte erstaunlich komplex wird. Nur beim saftigen Heilbutt an Miesmuschelsauce sorgt die Süsse von püriertem und grilliertem Hokkaido-Kürbis für ein leichtes Ungleichgewicht der Aromen. Die Hauptgänge wirken etwas rustikaler, sind aber bestes Comfort Food: Sauerbraten mit Zwiebeln und Bergkartoffelstampf oder, als vegetarische Alternative, ein gerösteter, mit Curry-Erdnuss-Paste marinierter Blumenkohl auf Blumenkohlpüree und mit einigen Tupfern Zitrusgel; der überzeugende Teller mit herzhafter Würze zeugt auch vom Mut des Chefs zur Schärfe.
Die Desserts kommen wieder feiner daher. Die Kombination aus Joghurt-Limetten-Sorbet und verschiedenen Strukturen von Zitrusfrüchten ist ebenso frisch wie hervorragend gemacht. Zu den 14 Punkten zum Start gehört auch unsere Überzeugung, dass in der «Wöschi» bald noch mehr möglich sein wird.