Stiva Veglia

Die beiden Gaststuben der ehrwürdigen «Stiva Veglia» beeindrucken, die von Weinreben umrankte Terrasse mit Blick auf die Berge des Bündner Oberlands tut es auch. Aber hier stimmt nicht nur die Kulisse: Mit Cornelia und Tino Zimmermann sind Gastgeber mit Herzblut und Können am Werk. Traditionell wird man vom Chef persönlich mit ein paar Scheiben Puschlaver Salami begrüsst, zu den drei Amuse-bouches kann man kreuz und quer aus den beiden 6-Gang-Menüs wählen.
Wir starteten mit einem feinen Salat aus weissen und grünen Spargeln mit gepickeltem Gemüse, frischen Kräutern und lauwarmem Kürbiskerndressing. Dann gab’s den «Stiva Veglia»-Klassiker schlechthin: das Schnauser 45-Minuten-Ei, für einmal kombiniert mit gar kaltem Kalbstatar und üppigem Parmesan-Schaum. Regional und saisonal ging’s weiter mit Brennnessel-Morchel-Ravioli und rezentem Alpkäse, der leider die fein gehackten Pilze in der Füllung zu stark dominierte. Gar nichts zu kritisieren gab’s an einem weiteren «Stiva Veglia»-Klassiker, am gebratenen Saiblingsfilet aus dem Lugnez. Begeistert waren wir auch vom zarten Kalbssteak (Holzen) vom Grill mit seinen rauchigen Aromen und den Quark-Pizokel aus Dinkelmehl als Beilage.
In Schnaus wird üppig portioniert, aber eine Kugel Eiskaffeeglace – von Gastgeberin Cornelia am Tisch mit frischem Milchschaum gekrönt – musste noch sein. Gut bestückter und attraktiver Weinkeller.