Postigliun

Wenn im September in Graubünden die Jagd beginnt, greifen wir zum Handy und reservieren bei Corina Sgier im «Postigliun», Andiast, einen Tisch. Denn ihr Mann Guido Sgier ist nicht nur passionierter Jäger, sondern gehört mit Sohn Sandro auch zu den besten Wildköchen weit und breit.
Er begrüsste uns mit einem Würfel Entenleber, Feigenbrot und einem Tässchen mit intensivem Kürbisschaum. Passend zum Herbst orderten wir dann eine mit Kräuterfrischkäse kombinierte, aromatische Eierschwämmlisuppe und freuten uns auch am erfrischenden Marroni-Kokos-Cappuccino. Als Alternative bieten sich Wild-Cocas an – saftige Hackknödel mit leichter Tartarsauce und Salat. Ein Muss für uns ist im «Postigliun» der Gamspfeffer – perfekt gegarte Fleischwürfel an leicht säuerlicher Sauce, serviert mit knackigen Pilzen, knusprigem Speck und Croûtons. Sgier gart aber auch den zarten Rehrücken (in zwei Gängen) auf den Punkt und begleitet ihn mit Kastanien in cremiger Caramel- und intensiver Wild-Rahmsauce – zwei Teller, die dank aromatischer Ausgewogenheit und handwerklicher Perfektion überzeugen.
Ein Kaffee muss auch noch sein – im «Postigliun» am liebsten der wunderbare Eiskaffee. Wir kommen wieder in der Jagdsaison und hoffen, dass Gastgeberin Corina bis dann den Weinkeller ein wenig aufmunitioniert hat, damit er auch zum wirklich hervorragenden Essen passt.