Rössli
Die Karte ist knapper geworden im Corona-Jahr 1, aber die Stammgäste pilgern trotzdem hin – das «Rössli» ist so etwas wie ihr Wohnzimmer. Jeder kennt jeden auf der Terrasse am Dorfplatz. Und: Hans Christen und seine Töchter Angela und Shila sind die geborenen Gastgeber.
Das «Rössli» trabt eher als es galoppiert in diesen schwierigen Zeiten, aber das Beste ist zu haben: Fische aus dem Alpnachersee. Fischer Alois Blättler und der «Rössli»-Hans sind ein eingespieltes Team: Blättler fährt auch bei garstigem Wetter raus auf den See, liefert den Fang sauber filetiert ab. Christen weiss, wie lange frischer Fisch ruhen muss, ehe man ihn zubereitet: «Ein Hecht», lernen wir, «braucht schon vier, fünf Tage, bis er optimal ist.» Unser Nachtessen diesmal: eine feine Tranche vom «optimalen Hecht», dann das Signature Dish (oder Signature Fish?) des Hauses: Egli «Rössli»-Art, also ziemlich pikant, mit Chili, Meersalz und Zitronensaft. Egli-Riesenfilets liegen etwas überraschend auf dem Teller, aber Fleisch und Sauce sind wunderbar. Den nächsten Besuch planen wir im Herbst, wenn die Nidwaldner Jäger wieder auf Pirsch sind: Die butterzarten Reh-Medaillons (vom Entrecote) haben es uns angetan. Unverändert beeindruckend die Weinkarte: Der Wirt mag Bordeaux. Wir auch, diesmal einen Château Maucaillou 2009.