Rosi
Markus Stöckle mausert sich zu einem von Zürichs Lieblingen. In seinem gar eng getischten «Wirtshaus» an der Sihlfeldstrasse geht es gemütlich zu, selbstverständlich sind die Schattenspender auf der begrünten Terrasse bayrisch blau-weiss gestreift. Dabei ist der experimentierfreudige und immer für einen witzigen Einfall gute Chef ein gebürtiger Allgäuer. Zu seiner kulinarischen DNA gehört auch Heston Blumenthal – Stöckle verdiente sich in «The Fat Duck» die Sporen ab.
Blumenthal-like rauchte das Stickstoff-geeiste Starthupferl alias «Nitro Semmel mit Bratenkruste und Apfel» in den Mund und wieder heraus. Eine zwar für Bayern grausige Idee, ihre heilige Kuh Schweinsbratenkruste molekular zu verwandeln, aber ein wunderbarer Gang. Dann kam ein Traum von Rotkrautgeschmack in Sorbet-Form auf den Tisch, bevor ein Gurkensalat frech in groben Mocken mit feurigem Kürbiskernöl und ein beeindruckender Armer Ritter serviert wurden. Die bayrische Fotzelschnitte bestand für einmal aus mit Flusskrebscreme «gesogenem» und geröstetem Weissbrot, üppig belegt mit Beinschinken und Muscheln. Das mit Blüten garnierte sowie mit Speck und Sherry-Käsefondue gefüllte Cordon bleu spielte die heimische Konkurrenz mit Links an die Wand, die luftigen Allgäuer Kässpätzle dazu waren ein Gedicht. Der Star des Abends aber war das «Kalb im Huhn» – keine Katzendosenkombi, sondern eine Kreation von Johann Rottenhöfer, einem einstigen Chefkoch von König Ludwig II.: Die saftig gegarten Pouletschenkel und die Brust wurden mit Kalbsbrät-Petersilien-Farce und Wachtelei («Kaiser-Ei») gefüllt. Die Beilage «Kartoffelhybrid», ein gekochter, mit harten Pommes allumettes gespickter Kartoffelknödel auf einem Saucenspiegel, fiel dagegen etwas ab.
Hervorragend war wieder der Topfenknödel «Neuschwanstein» mit feiner Vanillesauce, weisser La-Flor-Schokolade-Creme und Rhabarberstücken; fürs Auge gab’s noch ein Schloss aus Meringuebröseln dazu. Das «Szenarium Penizillium Ivona» schliesslich entpuppte sich als gelungenes Bananen-Mascarpone-Dessert mit Roquefort-Schimmel und Limette. Zum Trinken gibt’s Augustiner oder König-Ludwig-Weissbier, Schneider Weisse Original oder Tegernseer Hell neben Quöllfrisch, belgischem und französischem Bier, Cidre und süffigen Drinks wie Monaco Franze, Rosi Royal oder Gelber Schwammerl Negroni. Dazu gibt’s eine geschickt zusammengestellte Weinkarte.


Markus Stöckle mausert sich zu einem von Zürichs Lieblingen. In seinem gar eng getischten «Wirtshaus» an der Sihlfeldstrasse geht es gemütlich zu, selbstverständlich sind die Schattenspender auf der begrünten Terrasse bayrisch blau-weiss gestreift. Dabei ist der experimentierfreudige und immer für einen witzigen Einfall gute Chef ein gebürtiger Allgäuer. Zu seiner kulinarischen DNA gehört auch Heston Blumenthal – Stöckle verdiente sich in «The Fat Duck» die Sporen ab.
Blumenthal-like rauchte das Stickstoff-geeiste Starthupferl alias «Nitro Semmel mit Bratenkruste und Apfel» in den Mund und wieder heraus. Eine zwar für Bayern grausige Idee, ihre heilige Kuh Schweinsbratenkruste molekular zu verwandeln, aber ein wunderbarer Gang. Dann kam ein Traum von Rotkrautgeschmack in Sorbet-Form auf den Tisch, bevor ein Gurkensalat frech in groben Mocken mit feurigem Kürbiskernöl und ein beeindruckender Armer Ritter serviert wurden. Die bayrische Fotzelschnitte bestand für einmal aus mit Flusskrebscreme «gesogenem» und geröstetem Weissbrot, üppig belegt mit Beinschinken und Muscheln. Das mit Blüten garnierte sowie mit Speck und Sherry-Käsefondue gefüllte Cordon bleu spielte die heimische Konkurrenz mit Links an die Wand, die luftigen Allgäuer Kässpätzle dazu waren ein Gedicht. Der Star des Abends aber war das «Kalb im Huhn» – keine Katzendosenkombi, sondern eine Kreation von Johann Rottenhöfer, einem einstigen Chefkoch von König Ludwig II.: Die saftig gegarten Pouletschenkel und die Brust wurden mit Kalbsbrät-Petersilien-Farce und Wachtelei («Kaiser-Ei») gefüllt. Die Beilage «Kartoffelhybrid», ein gekochter, mit harten Pommes allumettes gespickter Kartoffelknödel auf einem Saucenspiegel, fiel dagegen etwas ab.
Hervorragend war wieder der Topfenknödel «Neuschwanstein» mit feiner Vanillesauce, weisser La-Flor-Schokolade-Creme und Rhabarberstücken; fürs Auge gab’s noch ein Schloss aus Meringuebröseln dazu. Das «Szenarium Penizillium Ivona» schliesslich entpuppte sich als gelungenes Bananen-Mascarpone-Dessert mit Roquefort-Schimmel und Limette. Zum Trinken gibt’s Augustiner oder König-Ludwig-Weissbier, Schneider Weisse Original oder Tegernseer Hell neben Quöllfrisch, belgischem und französischem Bier, Cidre und süffigen Drinks wie Monaco Franze, Rosi Royal oder Gelber Schwammerl Negroni. Dazu gibt’s eine geschickt zusammengestellte Weinkarte.