L’Osteria Enoteca Cuntitt
Unsere Empfehlung für einen fantastischen Abend im Tessin? Im GPS «6874 Castel San Pietro» eingeben. Durch beängstigend enge Gässchen bis zur Kirche Sant’Eusebio (aus dem 17. Jahrhundert) fahren. Hochwürden ist auch «Cuntitt»-Fan: Er überlässt den Foodies die Parkplätze vor der Kirche. Gottes Segen hat Federico Palladino also und den unseren kriegt er auch: Wir schicken den 16. Punkt ins Mendrisiotto und zeichnen ihn als «Aufsteiger des Jahres im Tessin» aus.
In der wunderschön renovierten Masseria Cuntitt (Osteria, Enoteca) gilt «Kilometro zero». Das gelingt nicht immer, aber immer öfter. Das «ovetto bio», das wir zur Begrüssung kriegen, stammt aus dem Hühnerstall der Nachbarin. Wir löffeln eine fantastische Kombination: Eigelb und Curry! Da wird der Kaviar auf dem Cracker zur Nebensache. Die Ravioli sind gefüllt mit langsam gegartem Fleisch vom Esel. Der «asino» hat bis zum Schlachttermin auf einer Weide in Dorfnähe gegrast. «Kilometro zero» gilt auch für die Weinkarte: Winzer aus dem Mendrisiotto (und alle Stars des Tessins) sind auf den ersten Seiten gelistet. Noch näher geht auch: Gastgeberin Nicole Palladino entkorkt junge Naturweine von der Tenuta Villa Castello; die ist nur 200 Meter vom «Cuntitt» entfernt.
Zum Start ein Frischepaket: Eine Ricciola (Bernsteinmakrele) wird zu Sashimi-Tranchen aufgeschnitten. Eine leicht süssliche Dashi (mit Nashi) gibt es dazu und einen Crumble von Reismehl. Tatar geht auch, von einem Tessiner Galloway-Rind, selbstverständlich mit dem Messer geschnitten. Wir zerlegen lieber die zarte Wachtel, die Chef Federico mit Honig vom nahen Valle di Muggio in eine höhere Liga lackiert. Périgord-Trüffel und ein Dreierlei von der Karotte gibt es dazu; knackig und roh gefallen uns die Rüebli besser als in der Variante «Baby-Brei». Dann der Höhepunkt im «Menu Ticino Power»: Federico Palladino ist Krug-Ambassador, hat selbst den ultrararen «171ème» im Angebot und muss dieses Jahr wie alle Markenbotschafter ein Gericht mit Zitrone anbieten. Seine Lösung: Spaghettone «Mancini Bio», 12 Minuten gekocht, mit geräucherter Butter vom San Gottardo und vor allem mit verbrannter Amalfi-Zitrone in Pulverform. On top: Sashimi von der Goldbrasse (Orata), nur ein paar Minuten mariniert, von der dicken, al dente gekochten Pasta sanft gewärmt. Das einfach-geniale Rezept schafft es ins Krug-Buch der weltberühmten Chefs: «The Zest is Yet to Come».
Keine Regel ohne Ausnahme: Für sein Hauptgang-Projekt «Sommerreh» fand der Grandes-Tables-Suisses-Chef in der Region keine passende Lösung, also kaufte er im Wallis ein. Das Capriolo ist frech rosa gebraten und butterzart, die Eierschwämmli («finferli» heissen die im Tessin) passen gut, beim feinen Kartoffelstock stimmt das «Kilometro zero»-Konzept: Palladino hat einen Bauern im Dorf dazugebracht, die Lieblingssorte vieler Köche anzupflanzen: La Ratte. Elegante Desserts, zuvorkommender Service. Foodie-freundliches Preis-Leistungs-Verhältnis.
Unsere Empfehlung für einen fantastischen Abend im Tessin? Im GPS «6874 Castel San Pietro» eingeben. Durch beängstigend enge Gässchen bis zur Kirche Sant’Eusebio (aus dem 17. Jahrhundert) fahren. Hochwürden ist auch «Cuntitt»-Fan: Er überlässt den Foodies die Parkplätze vor der Kirche. Gottes Segen hat Federico Palladino also und den unseren kriegt er auch: Wir schicken den 16. Punkt ins Mendrisiotto und zeichnen ihn als «Aufsteiger des Jahres im Tessin» aus.
In der wunderschön renovierten Masseria Cuntitt (Osteria, Enoteca) gilt «Kilometro zero». Das gelingt nicht immer, aber immer öfter. Das «ovetto bio», das wir zur Begrüssung kriegen, stammt aus dem Hühnerstall der Nachbarin. Wir löffeln eine fantastische Kombination: Eigelb und Curry! Da wird der Kaviar auf dem Cracker zur Nebensache. Die Ravioli sind gefüllt mit langsam gegartem Fleisch vom Esel. Der «asino» hat bis zum Schlachttermin auf einer Weide in Dorfnähe gegrast. «Kilometro zero» gilt auch für die Weinkarte: Winzer aus dem Mendrisiotto (und alle Stars des Tessins) sind auf den ersten Seiten gelistet. Noch näher geht auch: Gastgeberin Nicole Palladino entkorkt junge Naturweine von der Tenuta Villa Castello; die ist nur 200 Meter vom «Cuntitt» entfernt.
Zum Start ein Frischepaket: Eine Ricciola (Bernsteinmakrele) wird zu Sashimi-Tranchen aufgeschnitten. Eine leicht süssliche Dashi (mit Nashi) gibt es dazu und einen Crumble von Reismehl. Tatar geht auch, von einem Tessiner Galloway-Rind, selbstverständlich mit dem Messer geschnitten. Wir zerlegen lieber die zarte Wachtel, die Chef Federico mit Honig vom nahen Valle di Muggio in eine höhere Liga lackiert. Périgord-Trüffel und ein Dreierlei von der Karotte gibt es dazu; knackig und roh gefallen uns die Rüebli besser als in der Variante «Baby-Brei». Dann der Höhepunkt im «Menu Ticino Power»: Federico Palladino ist Krug-Ambassador, hat selbst den ultrararen «171ème» im Angebot und muss dieses Jahr wie alle Markenbotschafter ein Gericht mit Zitrone anbieten. Seine Lösung: Spaghettone «Mancini Bio», 12 Minuten gekocht, mit geräucherter Butter vom San Gottardo und vor allem mit verbrannter Amalfi-Zitrone in Pulverform. On top: Sashimi von der Goldbrasse (Orata), nur ein paar Minuten mariniert, von der dicken, al dente gekochten Pasta sanft gewärmt. Das einfach-geniale Rezept schafft es ins Krug-Buch der weltberühmten Chefs: «The Zest is Yet to Come».
Keine Regel ohne Ausnahme: Für sein Hauptgang-Projekt «Sommerreh» fand der Grandes-Tables-Suisses-Chef in der Region keine passende Lösung, also kaufte er im Wallis ein. Das Capriolo ist frech rosa gebraten und butterzart, die Eierschwämmli («finferli» heissen die im Tessin) passen gut, beim feinen Kartoffelstock stimmt das «Kilometro zero»-Konzept: Palladino hat einen Bauern im Dorf dazugebracht, die Lieblingssorte vieler Köche anzupflanzen: La Ratte. Elegante Desserts, zuvorkommender Service. Foodie-freundliches Preis-Leistungs-Verhältnis.