Landgasthof Sommerfeld

Der «Landgasthof Sommerfeld» erfüllt eigentlich alle Erwartungen, die so ein Name weckt: ein traditionsreiches Prättigauer Gasthaus mit Stammtisch und gemütlicher Stube – allerdings hätte das etwas in die Jahre gekommene Haus mal eine Auffrischung verdient. Nicht nötig hat das die ambitionierte Karte von Bruno Bertoli mit verschiedenen Menüs (bis zu zehn Gänge); wir bestellten trotzdem à la carte.
Zum Gedeck gehören im «Sommerfeld» Pesto, schwarze Oliven, eingelegter Ingwer und Dörrtomaten. Dann schickte uns der Chef als Amuse-bouche ein Lachstatar auf einem Schieferplättchen – optisch und aromatisch sehr erfreulich. Die Vorspeisen hielten, was der Gruss aus der Küche versprochen hatte: eine gelungene Kombination von gebratenen südafrikanischen Scampi auf Kakaonudeln mit Büffelmozzarella. Und hervorragende Jakobsmuscheln mit grossartiger Randenmousse und Ingwergelee. Das Rindsfilet Stroganoff punktete auch mit der leicht süssen Paprikasauce und wurde von Wintergemüse und ziemlich faden Quark-Pizokel begleitet. Beim rosa gebratenen Emmentaler Kalbssteak fehlte die Sauce – trotz einigen Anstrengungen gelang es uns nicht, sie beim schwer gestressten Service nachzubestellen.
Zum Schluss zauberte der Chef kleine Kunstwerke auf die Teller: eine cremige Amaretto-Mousse mit in Kaffee eingelegtem Brot und Schokoglace. Und ein spannendes Kombi von eingelegter Ananas mit Honigglace und lauwarmem Schoggiküchlein. Breit gefächerte Weinkarte mit fairen Preisen.