Kle
«Zizi» Hattab braucht man in Zürich nicht mehr vorzustellen. Die «Vegan Queen» ist erfolgreiche Kochbuchautorin, sie tischt im «Dar» (dem früheren «Maison Blunt») beste spanisch-maghrebinische Küche auf. Und mit dem «Cor» ist nun auch noch eine Wein-Bar in ihrem Portfolio. Natürlich taucht da die Frage auf, wie sich all diese Engagements im «Kle» niederschlagen, am Ort, an dem quasi alles begann und an dem jetzt Alessandro Scaccia als Chef am Herd steht. Noch immer ist es als Gast nicht ganz einfach, einen Tisch zu bekommen – und so landet man auch mal im nur zweistündigen 18-Uhr-Slot, wo alles eher speditiv zu und her geht. Der Service ist bei diesem Zweischichtenbetrieb ziemlich gestresst und oft heillos überfordert. Die gute Nachricht: Aufs Essen selbst hat das wenig Einfluss.
Mit würzig eingelegtem Gemüse und Dips beginnt der Abend: Man tunkt das luftige, in der Pfanne zubereitete «Chüssibrot» in Dörrtomaten-Pinienkern-Paste, in schön saure Limetten-Mayonnaise und cremigen Hummus. Im ersten Gang gibt’s einmal mehr eine knusprige Mais-Tortilla, bestrichen mit Kernenmousse und belegt mit Broccoli, Frühlingsspinat, Minze und Basilikum. Man isst den Cracker – so ungezwungen ist es bei «Zizi» – am einfachsten mit den Händen. Verblüffend ist die Kombination der Zutaten beim zweiten Gang: Da treffen doch tatsächlich Erdbeeren auf ungeheuer fleischig schmeckende Austernseitlinge und Ponzu; auf den Schaum (ebenfalls aus Erdbeeren und Ponzu) ist zudem frischer Meerrettich gehobelt, der sich im Gaumen erst am Schluss bemerkbar macht. Es folgt das am wenigsten überraschende Gericht: Tortellini mit Olivenfüllung an «falscher Panna», basierend auf Cashewnusskernen und mit gehackten Pistazien; die Brücke zum Wein (Pinot noir von Georg Fromm) schlägt eine Balsamico-Emulsion. Weniger begeistert sind wir von der Kombination Igel-Stachelbart-Pilz mit Mandarinenschaum, Röstzwiebeln, Federkohl und Trüffel; der gebackene Edelpilz hat kaum Aroma. Deutlich besser und ein Höhepunkt im Menü: ein Kartoffelküchlein (etwas vielversprechend «Millefeuille» genannt) mit einem Ragout aus jungem Pak-Choi, Senfsauce, etwas Bärlauch und geräucherter Crème fraîche. Eine alkoholfreie Getränkebegleitung fehlt im «Kle», auf der Karte sind gute Crus gelistet, zu ziemlich stolzen Preisen.
«Zizi» Hattab braucht man in Zürich nicht mehr vorzustellen. Die «Vegan Queen» ist erfolgreiche Kochbuchautorin, sie tischt im «Dar» (dem früheren «Maison Blunt») beste spanisch-maghrebinische Küche auf. Und mit dem «Cor» ist nun auch noch eine Wein-Bar in ihrem Portfolio. Natürlich taucht da die Frage auf, wie sich all diese Engagements im «Kle» niederschlagen, am Ort, an dem quasi alles begann und an dem jetzt Alessandro Scaccia als Chef am Herd steht. Noch immer ist es als Gast nicht ganz einfach, einen Tisch zu bekommen – und so landet man auch mal im nur zweistündigen 18-Uhr-Slot, wo alles eher speditiv zu und her geht. Der Service ist bei diesem Zweischichtenbetrieb ziemlich gestresst und oft heillos überfordert. Die gute Nachricht: Aufs Essen selbst hat das wenig Einfluss.
Mit würzig eingelegtem Gemüse und Dips beginnt der Abend: Man tunkt das luftige, in der Pfanne zubereitete «Chüssibrot» in Dörrtomaten-Pinienkern-Paste, in schön saure Limetten-Mayonnaise und cremigen Hummus. Im ersten Gang gibt’s einmal mehr eine knusprige Mais-Tortilla, bestrichen mit Kernenmousse und belegt mit Broccoli, Frühlingsspinat, Minze und Basilikum. Man isst den Cracker – so ungezwungen ist es bei «Zizi» – am einfachsten mit den Händen. Verblüffend ist die Kombination der Zutaten beim zweiten Gang: Da treffen doch tatsächlich Erdbeeren auf ungeheuer fleischig schmeckende Austernseitlinge und Ponzu; auf den Schaum (ebenfalls aus Erdbeeren und Ponzu) ist zudem frischer Meerrettich gehobelt, der sich im Gaumen erst am Schluss bemerkbar macht. Es folgt das am wenigsten überraschende Gericht: Tortellini mit Olivenfüllung an «falscher Panna», basierend auf Cashewnusskernen und mit gehackten Pistazien; die Brücke zum Wein (Pinot noir von Georg Fromm) schlägt eine Balsamico-Emulsion. Weniger begeistert sind wir von der Kombination Igel-Stachelbart-Pilz mit Mandarinenschaum, Röstzwiebeln, Federkohl und Trüffel; der gebackene Edelpilz hat kaum Aroma. Deutlich besser und ein Höhepunkt im Menü: ein Kartoffelküchlein (etwas vielversprechend «Millefeuille» genannt) mit einem Ragout aus jungem Pak-Choi, Senfsauce, etwas Bärlauch und geräucherter Crème fraîche. Eine alkoholfreie Getränkebegleitung fehlt im «Kle», auf der Karte sind gute Crus gelistet, zu ziemlich stolzen Preisen.