Hotel Storchen

Schön, dass in Ausnahmezeiten ein paar Dinge so bleiben, wie sie immer waren. Im Sommer 2020 haben sich Monika und Peter Lustenberger nach fünfundzwanzig Jahren aus dem Hotel Storchen in Schönenwerd zurückgezogen. Die neuen Besitzer haben die Geschäftsführung dem jungen Hotelier und früheren «Storchen»-Koch Lukas Fritschi übergeben, der unter anderem im Zermatter «Mont Cervin Palace» gearbeitet hat. «Das Herz und die Seele» des Betriebes sind uns aber zum Glück erhalten geblieben: Katharina und Daniel Sladek haben als Cheffe de service und als Küchenchef schon bei den Lustenbergers gezeigt, was sie draufhaben. Und sie haben nichts verlernt: Das (sehr fair berechnete) Viersterne-«Menu surprise» hatte Klasse, der Service war wie immer comme il faut.
Wir starteten mit einem grandiosen Amuse-bouche: Trüffel-Panna-cotta mit Sommertrüffel und 18 Monate lang gereiftem San-Daniele-Schinken, bestreut mit kross gebratenen Specksplittern. Hervorragend schmeckte auch die gebratene Entenleber mit Brikteig-Streifen an Pflaumen und Madras-Curry, vorzüglich war das Rehtatar, serviert mit sämiger Pastinaken-Cremesuppe. Im Hauptgang gab’s ein rosa Hirsch-Entrecote mit wunderbaren Quarkspätzli, Marroni und Rotkraut auf drei Arten: roh, als Creme und klassisch eingekocht. Der Käseteller war sehr grosszügig bestückt.
Das Dessert bot noch einmal grosse Küche: eine Tarte Tatin mit Champagner-Zabaione, Vanilleglace und Butterstreusel, gekrönt von einem Honig-Knuspergebäck. Die Weinkarte ist nach wie vor mit europäischen und preisgünstigen Crus gut bestückt.