Spitz

An die 100 Gäste wollen an einem lauen Sommerabend auf dem Vorplatz des Landesmuseums und im gediegenen Lokal bedient werden – keine einfache Aufgabe für Küchenchef Nils Osborn und seine Crew. Vor allem nicht bei einer ständig wechselnden Karte mit saisonalen Gerichten aus überwiegend regionalen Produkten. Das zeigt sich leider zum Teil auf den Tellern.
Die Vorspeisen waren stark: ein Kirschen-Gazpacho mit Ziegenfrischkäse und gerösteter Quinoa. Und eine vorzügliche, cremige Fenchelsuppe mit Pumpernickel, geräucherter Crème fraîche und Lemonquat. Die Hauptgänge hielten nicht mit. Das «Gemüse aus dem Garten, auf verschiedene Arten zubereitet» war mehr Sammelsurium als komponiertes Gericht: Auf dem Teller lagen zusammenhanglos Fenchel mit Safran, Karotten, Blumenkohl, Zucchetti, Erbsen, Radieschen und wässerige Pilze, teils grilliert, teils eingelegt und teils fermentiert. Und der grillierte Swiss-Alpine-Lachs an einer Sauce aus grünem Apfel und Jalapeño lag auf einem schwerfälligen Salat aus ganzen und pürierten Kichererbsen sowie Gurken.
Das Dessert knüpfte glücklicherweise an die Qualität der Vorspeisen an: frische Erdbeeren und Heidelbeeren mit Joghurtmousse, ein Waldbeerensorbet und eine Heidelbeer-Oblate sorgten für den versöhnlichen Schluss.