Old Swiss House

Wiedersehen mit einem «Old Swiss House»-Klassiker: Turbot de ligne. Pochiert, schneeweiss, an sanfter Champagnersauce. Dazu nicht wie gewohnt Rahmspinat, sondern gedämpfter Wirsing. Mit Biss und Splittern von schwarzem Trüffel. Der nächste Klassiker «schwimmt»: eine blitzsaubere Consommé mit Tafelspitz. Und dann der Gang des Abends: Rindsschulter, mit viel Geduld geschmort, mit tiefer Sauce (her mit dem Löffel!) und einem Kartoffelstock, bei dem mit Butter nicht gespart wurde wie meist in diesem wunderschönen Riegelhaus. Einen schwächeren Gang gab es auch: Ravioli auf Steinpilzen mit Kalbsjus. Die Teigtaschen waren viel zu gross, sodass der eigentlich guten Füllung (Kalbskopfbäggli!) die Eleganz abhandenkam. Der Jus kriegte zu viel Hitze auf die Reise zum Gast; wir hätten ihn gerne elaborierter, allenfalls mit dem Löffel dazugegossen.
Philipp Buholzer ist nicht nur ein smarter Gastgeber, sondern auch ein exzellenter Weinkenner. Spontane Tastings sind bei dieser unglaublichen Bordeaux-Karte jederzeit möglich. Pichon Longueville Comtesse de Lalande 1982 oder Pichon Longueville Baron 1982? Der Patron hat sie beide, entkorkt sie zu vernünftigen Preisen.