Hotel Meierhof

Graubünden und das Bel Paese gehen im traditionellen Hotel Meierhof eine geglückte Liaison ein. Im mit Arvenholz getäferten Restaurant liegt eine internationale, ziemlich italienisch geprägte Karte auf. Nicht weiter erstaunlich, denn das Hotel gehört seit ein paar Jahren dem ehemaligen Formel-1-Piloten Jarno Trulli. (Er ist auch auf der Weinkarte mit den Crus seines Weinguts Castorani präsent.) An der Front steht das Direktionspaar Virginie und Vittorio Rozzato, in der Küche wirkt das neue Mitglied der «Grandes Tables de Suisse», Simone Lipani.
Er servierte uns zuerst ein von Hand geschnittenes, hervorragendes Rindstatar mit aromatischem Senfgelee, wachsweichem Wachtelei, Liebstöckelpesto und Randenchips. Weniger begeisterte uns die marinierte Lachsforelle, die ziemlich gesucht auf Rhabarbermarmelade und Schokostreuseln lag. Wunderbar schmeckte dafür der abundante Sommersalat mit Erbsensorbet, bei den ausgezeichneten Fusilli mit Rindshack, Luganighetta und Wildfenchelschaum setzte Belper Knolle einen gekonnt schweizerischen Akzent. «Das Grundrezept stammt von meiner Mamma, ich hab’s nur ein wenig einheimischer gemacht», meinte der Chef. Der Sankt-Peters-Fisch war leicht übergart, das machten die feinen Beilagen – Natternkopf-Bitterkraut, Taggiasche-Oliven, Venusreis-Popcorn – aber mehr als wett. Und auch den offenen Hummer-Raviolo werden wir nächstes Mal wieder bestellen.
Genauso wie übrigens auch das Dessert: hoch konzentrierte Zitronenessenz mit fruchtiger Zitronentartelette, Ananassorbet und Zimt.