Hotel Castell

Wir kennen kaum einen Ort, wo man Kunst und Kulinarik so hochstehend und gleichzeitig ungezwungen geniessen kann wie im «Castell». Am Abend sitzt man im Jugendstilsaal oder im «Belvair», das vom inzwischen zum internationalen Shootingstar avancierten Westschweizer Künstler Nicolas Party gestaltet wurde. Die Besitzerfamilie Bechtler hat Gespür für Kunst und ihr Hotel mit Installationen von Pipilotti Rist bis James Turrell so zum ästhetischen Ereignis gemacht. Trotzdem wirkt das Haus nicht museal und die Stimmung ist so entspannt wie die Küche von Helmut Leitner.
Beim Tintenfischcarpaccio mit Fenchel sorgen Taggiasche-Oliven und getrocknete Tomaten für feine, süss-säuerliche Noten. Eine Bank ist das herrliche Tafelspitzsülzchen vom Davoser Rind mit Vinaigrette und Meerrettichsahne. Auch aufs Wild kann man vertrauen: Mal gibt’s Reh aus der Region, mal einen rosa Rentierrücken mit Rotkraut, Pastinake und Romanesco an Cassisjus. Auch die Fische überzeugen, zum Beispiel die gebackenen Egli, schön arrangiert mit Salatblättern, warmem Kartoffelsalat und Tartarsauce.
Die Weinkarte zeugt von der Herkunft des Chefs aus dem Südtirol und spiegelt auch das umfassende önologische Wissen von Hoteldirektor Martin Müller.