Eder’s Eichmühle

Stammgäste kommen problemlos hin, Ortsunkundige konsultieren schon mal öfters das GPS, um die «Eichmühle» zu finden. Die Fahrt lohnt sich – viel schöner kann man an einem lauen Sommerabend am Zürichsee nicht tafeln als im lauschigen Garten unter 400-jährigen Kastanien. Auch in den Stübli und im Pavillon fühlt man sich wohl, denn bei den Eders – Mutter Doris und Tochter Debi im Service, Vater Jürgen und Sohn Oliver in der Küche – sind Karnivoren und Vegetarier gleichermassen willkommen, Sonderwünsche «gar kein Problem». Man wählt einen Vier- respektive Fünfgänger als Hommage an die klassisch französische Küche, das Fisch- und Krustentier-Menü oder auch eine Abfolge fleischloser Gänge.
So pickten wir den ersten Gang vom Fischmenü heraus – Sashimi und Tataki vom Thunfisch mit Sojasauce, Wasabi und Ingwer – und genossen einen erfrischenden Start. Dann gingen wir zum klassischen Menü und direkt zu den Hauptgängen über: zum butterzart geschmorten Kalbsbäggli auf hauchdünn geschnittenem Kalbszüngli, begleitet von luftiger Kartoffelmousseline. Und wurden für einmal vom Swiss-Prime-Entrecote mit Ochsenschwanz-Praline, Balsamico-Jus, Karotten und Zerealien enttäuscht. Dem Fleisch war nur mit sehr gesunden Zähnen beizukommen, die Praline war fad und gar keine Freude machten auch die langweiligen, trockenen Zerealien.
Wir trösteten uns mit Käse – gut gereiften Sorten aus der Schweiz und von der Fromagerie Antony –, bevor uns ein Haselnusstürmchen mit Himbeeren und Fior-di-latte-Glace den Abschluss versüsste.