Chez Renate

Im 400-jährigen Haus, einst eine Gaststätte für Pilger, mit Blick auf das imposanteste Barockkloster der Schweiz, wirtet Renate Steiner in ihrem geschickt modernisierten Lokal erst seit zwei Jahren. Aber sie hat schon einen beachtlichen Weg hinter sich.
Von den auf einer Wandtafel empfohlenen Tagesspezialitäten wählten wir als Einstieg eine fein aufgeschäumte Currysuppe sowie eine präzis gebratene Entenleber, welche die Chefin mit einer in Rotweinessig eingelegten Dörrbirne und einem marinierten Zwetschgen-Himbeer-Ragout kombinierte – zwei wunderbar aromatische Gänge. Auch der Abstecher nach Italien – Spaghettini mit gedämpften Zürisee-Fischen, frittierten Scampi und Zitronennote – überzeugte. Fein schmeckten der Brasato al Barolo mit Butterspätzli und die Tranchen vom Kalbshohrücken mit Kartoffelgratin, knackigem Wintergemüse und intensiver Sauce.
Die Portionen sind gross, aber wir konnten zum Schluss dem «Einsiedler Schafbock» trotzdem nicht widerstehen – einer Glace aus dem süssen Klostergebäck mit eingelegten Kirschen und einer Hagebuttentarte. Für die rundum gelungene Vorstellung schicken wir gern 14 Punkte nach Einsiedeln.