Gasthof zum Rössli by Vittorio Conte
Vittorio Conte, der viel gelobte, sympathische Küchenchef der bekannten «Osteria Tre» in Bubendorf, hat im Frühling 2023 im kleinen Dorf Zeglingen den historischen Gasthof Rössli übernommen. Hier will er in entspannter Atmosphäre einen Neuanfang wagen. Der Neuanfang in der Küche wurde wohl noch verschoben: Das Menü bei unserem ersten Besuch war zum Teil bis ins Detail das gleiche wie in Bubendorf.
Das heisst nicht, dass es an der wunderbaren, schaumigen Burrata mit Basilikumsorbet und köstlicher Datteri-Tomaten-Marmelade etwas auszusetzen gab – sie war hervorragend und ein kleines, stimmiges Gesamtkunstwerk. Auch die hauchdünnen Agnolotti, gefüllt mit Auberginen, schmeckten fein, das Amuse-bouche, ein Carpaccio aus rohem Seeteufel mit Miso-Mayonnaise und Cherrytomaten, passte. Weniger begeistert waren wir von der Tagliata di manzo, bei der statt einem aufgeschnittenen Entrecote ein eher zähes Stück Filet mit einer einzigen weissen Spargel und Grünspargelcreme auf den Tisch kam. Versöhnt haben uns die Desserts, eine feine Basilikum-Panna-cotta mit Erdbeersorbet und frischen Erdbeeren. Und ein Ragout aus tropischen Früchten mit weissem Schokoladen- und Maracujaschaum.
Die italienische Weinkarte geht in Ordnung, die Auswahl offener Crus aber ist zu klein. Und die Preisgestaltung ist ziemlich ambitioniert: Ein Fünfgänger für 140 Franken liegt auch in dieser Qualitätsklasse an der oberen Grenze. Und zu guter Letzt: Nach der Internet-Reservation werden gleich die «Geschäftsbedingungen» geliefert. Sie verpflichten, «15 Minuten vor der gewünschten Zeit» zu erscheinen und Lebensmittelallergien zu melden «sobald der Gast den Tisch erreicht» hat. Wenn sich dann «die Direktion das Recht vorbehält, diese Reservierung aus organisatorischen Gründen zu stornieren» – natürlich ohne das Recht auf «irgendeine Form der Rückerstattung» –, dann fühlt man sich eher als Geschäftspartner als Gast und ist irgendwie sehr irritiert.


Vittorio Conte, der viel gelobte, sympathische Küchenchef der bekannten «Osteria Tre» in Bubendorf, hat im Frühling 2023 im kleinen Dorf Zeglingen den historischen Gasthof Rössli übernommen. Hier will er in entspannter Atmosphäre einen Neuanfang wagen. Der Neuanfang in der Küche wurde wohl noch verschoben: Das Menü bei unserem ersten Besuch war zum Teil bis ins Detail das gleiche wie in Bubendorf.
Das heisst nicht, dass es an der wunderbaren, schaumigen Burrata mit Basilikumsorbet und köstlicher Datteri-Tomaten-Marmelade etwas auszusetzen gab – sie war hervorragend und ein kleines, stimmiges Gesamtkunstwerk. Auch die hauchdünnen Agnolotti, gefüllt mit Auberginen, schmeckten fein, das Amuse-bouche, ein Carpaccio aus rohem Seeteufel mit Miso-Mayonnaise und Cherrytomaten, passte. Weniger begeistert waren wir von der Tagliata di manzo, bei der statt einem aufgeschnittenen Entrecote ein eher zähes Stück Filet mit einer einzigen weissen Spargel und Grünspargelcreme auf den Tisch kam. Versöhnt haben uns die Desserts, eine feine Basilikum-Panna-cotta mit Erdbeersorbet und frischen Erdbeeren. Und ein Ragout aus tropischen Früchten mit weissem Schokoladen- und Maracujaschaum.
Die italienische Weinkarte geht in Ordnung, die Auswahl offener Crus aber ist zu klein. Und die Preisgestaltung ist ziemlich ambitioniert: Ein Fünfgänger für 140 Franken liegt auch in dieser Qualitätsklasse an der oberen Grenze. Und zu guter Letzt: Nach der Internet-Reservation werden gleich die «Geschäftsbedingungen» geliefert. Sie verpflichten, «15 Minuten vor der gewünschten Zeit» zu erscheinen und Lebensmittelallergien zu melden «sobald der Gast den Tisch erreicht» hat. Wenn sich dann «die Direktion das Recht vorbehält, diese Reservierung aus organisatorischen Gründen zu stornieren» – natürlich ohne das Recht auf «irgendeine Form der Rückerstattung» –, dann fühlt man sich eher als Geschäftspartner als Gast und ist irgendwie sehr irritiert.