Text: Elsbeth Hobmeier

Kein Stress, keine Hektik. Schon die Anfahrt zum Arnensee ist ein Erlebnis. Ab Gstaad gehts in Richtung Feutersoey, dort biegt man ins romantische Tschärzistal ab, passiert eine Schranke, die sich nach Einwurf von 7 Franken Mautgebühr (auch per Kreditkarte) öffnet. Und schon beginnt der Aufstieg auf einer schmalen Strasse mit regelmässigen Ausweichmöglichkeiten, immer dem Tschärzisbach entlang, der munter vom auf 1541 Metern gelegenen Stausee heruntersprudelt. Oben dann das grosse Ah und Oh: Tiefblau liegt der See da. Er lädt je nach Wetter zum Baden, zum «Böötlen», zum Bezwingen auf dem SUP-Brett. Beliebt ist er auch bei Fischern, die hier Seesaibling, See- und Regenbogenforelle fangen. Pedalos, Ruderboote und Stand-up-Paddles können im Restaurant gemietet werden, hier werden auch Tages-Patente fürs Fischen ausgestellt. Erreichen kann man den Arnensee ebenfalls per Velo oder zu Fuss, sei es von Feutersoey aus oder vom Col du Pillon (2,5 Stunden, erreichbar per Postauto). Und wer kein Transportmittel hat, aber gerne mitfahren möchte, der setzt sich gleich nach der Schranke auf das speziell bezeichnete «Mitfahrbänkli» und wartet auf einen netten Autofahrer. 

Das Restaurant Huus bietet auch Sonnenterrasse und Kinderspielplatz. Am Wochenende und am Montag ist zudem die Buvette vor dem Haus geöffnet.

Idyllisches Haus an bezaubernder Lage: Das Restaurant Huus mit grosser Sonnenterrasse und Kinderspielplatz. 

In einer Wanderstunde um den See. Wer einigermassen gut zu Fuss ist, geniesst den fantastisch schönen Rundweg um den See. Er führt eben direkt dem Ufer entlang, bietet immer wieder schöne Ausblicke und Badeplätze und ist in einer guten Stunde locker zu schaffen. Schattige Waldstücke wechseln sich mit sonnigen Abschnitten aus, die Tafeln eines Waldlehrpfads machen auf die Naturschönheiten aufmerksam. Und einige Grillplätze verleiten zu einer längeren Rast und einem Picknick, so man denn vorgesorgt und den Rucksack gepackt hat. Der Start ist gleich unterhalb dem Restaurant Huus markiert, und dort landet man nach der Umrundung auch wieder. Und freut sich, auf der grossen Terrasse mit Blick übers Wasser oder in der heimeligen Stube Platz zu nehmen und aus der ansprechenden Karte einen Drink, einen Snack oder ein ganzes Menü auszuwählen. 

Sportliche Gäste bezwingen auf dem Weg nach unten Stock und Stein auf dem Bike.

Für Anfänger & erfahrene Biker: Rund um den Arnensee gibt es mehrere Mountainbike-Touren.

Der Rundweg um den See bietet viele Gelegenheiten für Spiel und Spass am und im Wasser.

Der Rundweg um den See bietet viele Gelegenheiten für Spiel und Spass am und im Wasser. 

Lieber Fisch oder Fondue? Das Restaurant Huus ist ein prächtig gelegenes, gastfreundliches Chalet. Geführt wird es von Johny Wyssmüller, im Saanenland bestens bekannt als Präsident des Berner Oberländer Skiverbands, der ihn anlässlich seines Rücktritts soeben zum Ehrenpräsidenten kürte. Den Film-Tarzanschrei seines berühmten Namensvetters Johnny Weissmüller beherrscht er nicht unbedingt, umso besser aber das Wirten. Vor vielen Jahren hat er mit seinen Skilehrer-Kollegen das Restaurant Kuhstall in Schönried gegründet, das er während der Wintersaison immer noch führt. Am Arnensee fand er vor drei Jahren das geeignete Sommer-Pendant. In der Küche wirken drei Köche, den Service leitet Annelis Gerber mit ihrer dreizehnjährigen «Kuhstall-Erfahrung». «Sie ist mein Chef», schmunzelt Wyssmüller. Gerne bestellt werden hier die feinen Fischknusperli, aber auch das Lachsforellenfilet und der Arnenseeburger mit Fisch. Nein, die Fische stammen nicht aus dem Arnensee, gibt der Wirt gerne zu, «pro Tag dürfen nur sechs Exemplare gefangen werden, das reicht nicht aus für uns». Weitere Renner im «Huus» sind die Rösti, die panierten Tomme-Käsli und die Buurebratwurst aus Schönried, nicht zu vergessen die Meringue, der hausgemachte Kuchen und der Coupe Arnensee mit Appenzeller-Likör. Und natürlich das Fondue moitié-moitié! «Wir servieren im Sommer hier oben dreimal so viel Fondue wie im Winter im Kuhstall», verrät Johny Wyssmüller. Klar: Eine Wanderung um den See macht hungrig, da lockt ein Fondue in der frischen Bergluft umso mehr. Viele Gäste würden auch gerne im Haus übernachten, aber dies ist nicht mehr möglich, seit der Besitzer, der Angelfischerverein Saanenland, das ehemalige Massenlager in ein nettes Sääli für Familien- und andere Anlässe umgestaltet hat. So bleibt jenen, die gleich oben bleiben möchten, der nahe Campingplatz. 

>> Restaurant Huus am Arnensee geöffnet täglich 9 bis 18 Uhr (Freitag/Samstag bis 22 Uhr). Am Montag nur Buvette mit Grillspezialitäten und Snacks. 

www.huus-am-arnensee.ch 

www.gstaad.ch

Fotos: Matthias Nutt, Norbert Eisele-Hein, Yannick Romagnoli
 


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