Ziegelhüsi

Lunch- und Abendkarte im «Ziegelhüsi» sind eher klein. Da aber Küchenchef Immanuel Venis ausschliesslich mit saisongerechten Zutaten arbeitet, wechselt das Angebot trotzdem recht häufig.
Als Vorspeise bestellen wir immer wieder gern «Hapjes», kleine, raffinierte Plättchen. Diesmal enttäuschten sie aber: Der spicy Butternusskürbis war zu hart und passte nicht recht zu Ricotta und rohem Speck. Und die gebratene Entenleber mit Fleur de sel hätte besser geschmeckt, wenn sie nicht fast kalt serviert worden wäre. Gut gefiel uns dagegen der im Haus geräucherte Lachs trotz einer deplatziert wirkenden Kugel Vanilleglace.
Bei den Hauptgängen setzten wir unerschrocken auf deftig, auf ein Filet vom Bierschwein und auf geschmorten Schweinebauch mit Jakobsmuscheln. Das Fleisch war beide Male comme il faut, richtig glücklich wurden wir trotzdem nicht: Der zum Filet angekündigte Kräutermantel fehlte, die Gemüsebeilage aus Pastinaken war praktisch roh. Auch der Blumenkohl in drei Varianten, der den Bauch begleitete, hätte problemlos länger gekocht werden dürfen. Freude macht im «Ziegelhüsi» nach wie vor die Weinkarte mit den Trouvaillen aus dem Hause Gerstl.