Schlossgarten

Die Glocken vom nahen Kirchturm dröhnen an einem Samstagabend erbarmungslos, aber wir sitzen trotzdem zufrieden im «Schlossgarten», freuen uns an selbst gebackenen Brötchen, am Serranoschinken und an der mit Knoblauch und Schnittlauch abgeschmeckten Butter bei einem Schluck Heidegger. Andrea und Christian «Mitti» Mitterbacher wissen halt, wie man Gäste empfängt. Und der Chef weiss auch, wie man sie kulinarisch zufriedenstellt.
Zum Beispiel bei den Vorspeisen mit pochiertem Lachs aus Lostallo und Süsskartoffelpüree, Safranfenchel und leicht käsigem Sud mit geröstetem Sesam. Oder mit einer feinen Granatapfelvinaigrette zum tadellosen Carpaccio vom Tafelspitz mit Eierschwämmli und Salatkörbchen. Das Wiener Schnitzel – Ehrensache für einen Österreicher – könnte besser nicht sein, der Risotto dazu aber erinnert an Milchreis – wie leider auch der vegetarische Sommerrisotto mit Eierschwämmli, Aprikosen und roten Zwiebeln. Über das kleine Malheur tröstet uns von der Weinkarte mit sehr moderaten Preisen ein spanischer Montsant Negre aus dem Hause von Priorat-Mastermind Dominik Huber und am Schluss die ausgezeichnete Trilogie von der Walliser Aprikose als Strudel, Kompott und Glace hinweg.