Sardine
Sardinen gibt’s hier keine, aber ziemlich eng ist das trendige kleine Lokal mit der bezaubernden Terrasse schon. Passend zu den jungen, urbanen Gästen legt der 23-jährige Alexis Le Tadic (er hat sein Handwerk in sternengekrönten Häusern gelernt) eine unbekümmerte Karte auf, die sich nicht gross um Jahreszeiten und Regionalität kümmert.
So servierte er im August Randen, Pastinaken, Spargeln (!), Kiwi, Avocado und Ananas als vegetarische Vorspeise. Besser in den Sommer passte die feine Komposition von Melone, Sellerie, Gurken, «Œuf parfait» und Mayonnaise. Zum ausgezeichneten Wolfsbarsch gab’s rote und gelbe Randen sowie Himbeeren und damit leider gar viel Aromen auf dem gleichen Teller. Die stattliche Crevette kombinierte der Chef geschickt mit ebenso stattlichen Tomaten einer alten Sorte sowie mit Forellenrogen, Pflaumen, Zucchetti und einer Knoblauchsauce. Bei den vorzüglichen Desserts wählt man zwischen traditionell (Clafoutis mit roten Beeren) oder exotisch (gebratene, gedörrte und karamellisierte Ananas mit Avocado und Sorbet). Junger, speditiver Service, überzeugende Weinkarte.