Michelas Ilge

«Entführung ans Mittelmeer» heisst das Motto von Michela Abbondandolo in ihrer «Ilge» mitten in Arbon. Übertrieben ist das nicht: Italienisch ist hier neben der Chefin auch sonst ziemlich alles. Der Service. Die Karte. Und italienisch ist auch, dass das Fleisch im Hauptgang ein wenig neben den Beilagen verblasst: Der Hohrücken vom Simmentaler Rind zum Beispiel war korrekt, der Sherry-Risotto dazu vorzüglich.
Ganz italienisch und hervorragend ist selbstverständlich die hausgemachte Pasta. Ein Musterbeispiel dafür waren als Primo die Cavatelli mit Crevetten, Knoblauch, Rucola, Cherrytomaten und Peperoncino. Südlich schlicht kam die Burratina auf Tomatencarpaccio und schwarzen Oliven daher. Nur Start und Schluss waren nicht italienisch, gefielen aber trotzdem. Als Amuse-bouche gab’s einen frittierten Taler aus Kartoffeln, Quinoa und Sesam auf Petersilie und Tomaten. Und als Dessert eine Erdbeer-Pavlova. Beim Offenwein-Angebot von Rocca Rubia bis zum süsslichen Nero d’Avola macht Michela Konzessionen an den hiesigen Geschmack, aber es gibt auf der Weinkarte auch einige sehr respektable Crus. Schöne Terrasse.