Le Bleu Nuit
Weisse Wände, Bistro-Mobiliar, ein charmanter Empfang und eine überzeugende Karte auf der Schiefertafel – das «Bleu Nuit» ist ein Bijou. Nicht zuletzt übrigens dank dem attraktiven Wein-Angebot mit Crus der vielversprechenden Winzerinnen Valentina Andrei und Laura Paccot aus der Romandie. Auch am Herd ist mit der 27-jährigen Tamara Hussian (früher «Clos des Sens», Annecy) neu eine Frau am Werk, die für moderne, schmackhafte und wunderschöne Gerichte sorgt. Ihr Überraschungsmenü wurde der Bezeichnung in jeder Beziehung gerecht. Ein geräuchertes, konfiertes Ei kombinierte die Chefin mit Randen und Kaffee zu einem hübschen Gang in Rot und Gold. Die ausgezeichnete Makrele lag schön in einem Kreis von Frühlingserbsen und -püree an subtiler Dashi mit Stiefmütterchen auf dem Teller. Obwohl nicht gerade leicht, schmeckte auch der Toast mit Mark und Schnecken wunderbar, richtig verblüfft waren wir von der hervorragenden Kombination von Lingot-Bohnen, Spargeln, Miso-Suppe und einem Cassoulet mit Thai-Basilikum. Nicht ganz so komplex, aber gut war die Forelle an Safransauce mit Rüebli, dafür sorgte der nächste Gang wieder für ein Highlight: Schweinefleisch mit Graupenrisotto, Hummus und Blattspinat als Gemüse und Püree mit Olivenöl. Nach einem Wodka-Granité waren wir auch noch vom eigentlich einfachen Dessert – Schokolade, Erdnüsse und Fleur de sel – hin und weg.