Albrun

Im Binntal ob Fiesch gibt es eigentlich nicht viel mehr als unberührte Natur. Und für Gourmets im malerischen Dörfchen Binn die Pension Albrun von Mario und Laetitia Inderschmitten. Der Chef, ein eher wortkarger, aber ehrgeiziger Bergler, setzt aufs Beste, was das Wallis zu bieten hat: Medaillons vom Schwarznasenschaf, Eglifilets aus Raron, Lammleber aus dem Goms, Grauvieh vom Nachbarn, Käse von den Alpen. Und da man im engen Tal auch mal von Fernweh geplagt wird, gibt’s auf der Karte noch «Inspirationen aus dem Piemont».
Wir freuten uns zuerst an einer handfesten Gemüsesuppe und am Bergbauernsalat mit gehobeltem Binner Alpkäse, Gommer Speck und Fiescher Wachtelei. Vorzüglich schmeckte das rosa gegrillte Flank Steak vom Rind an Chimichurri-Sauce, besser in die Umgebung passte für uns trotzdem die zarte Gommer Lammleber an Senf-Rahmsauce mit saisonalem Gemüse und hausgemachten Tagliatelle.
Das Dessert war optisch und geschmacklich ein Hammer – kein Wunder bei einem an der Kocholympiade preisgekrönten Konditor: Rings um einen Rahmspiegel lagen mit Absinth, Apfel-Minze-Parfait und Apfelschwamm gefüllte Zuckerpralinen und Apfelgelee-Tupfer. Für einmal zückten wir bei diesem faszinierenden Abbild eines Bergsees mit Gestein und Moos die Handy-Kamera. Die Weinkarte führt neben vielen Walliser Crus auch einige aus dem Burgund und aus dem Piemont.