Text: Caroline Micaela Hauger Fotos: Kurt Reichenbach, David Birri
MINI BEIZ Wer am «Baschi» in Geschinen vorbeifährt, ist selber schuld. Gerlinde und ich sind ganz vernarrt in die obergomser Grilloase, die in einem Erdloch liegt. Vielleicht ist die Atmosphäre deshalb so heimelig. Nebst Raclette empfehle ich das Lamm, welches über dem Feuer nur mit heimischem Lärchenholz zubereitet wird. Als Wildfans zieht es uns jeden Herbst zu Robi und Nadine Perren ins «Les Marmottes» ob Zermatt. Meistens bestellen wir Leberli von der Gämse oder vom Hirsch aus eigener Jagt, serviert mit Rösti an einer schönen Buttersauce. Zum Dessert gibt’s Nadines berühmter Streuselkuchen. Auf dem Weg ins Tal darf ich mir dann von meiner Frau anhören: «Jedes Kilo zuviel am Ranzen ist schlecht fürs Wandern und fürs Tanzen!»
Im «Baschi» in Geschinen wird seit 65 Jahren mit Lärchenholz gegrillt.
LUXURIÖS? Im Herzen bin ich ein Bergbub geblieben. Beim «Ässu u Triichu» mag ichs währschaft und gutbürgerlich: die schicke Punkte-Küche leisten wir uns nur selten. In bester Erinnerung bleibt mir ein Besuch bei Andreas Caminada auf Schloss Schauenstein in Fürstenau, der mich nicht erkannte. Obwohl ich mir nicht vorstellen konnte, dass die Fülle an Zutaten geschmacklich zusammenpassen, mundeten mir seine Kreationen sehr und versetzten mich in Staunen. Es sind allesamt kleine Kunstwerke.
Robi und Nadine Perren vom «Les Marmottes» auf Furri ob Zermatt.
WEIN? Mit rund 5300 Hektar verfügt das Wallis über die grösste Weinbaufläche der Schweiz. Der Heida aus Visperterminen wird auf 1150 Metern im höchsten Rebberg Europas angebaut. Er zählt für mich zu den besten Savagnin Blancs! Rotwein kaufe ich in der Domaine Balavaud in Vétriz. Das Weingut gehört dem ehemaligen Nationalratspräsidenten Jean-René Germanier, mit dem mich eine lange Freundschaft verbindet. Sein Kellermeister ist sackstark! Rotweine aus dem Barrique-Fass lasse ich links liegen, weil die Eiche meiner Meinung nach den Geschmack verfälscht.
