Zur Mühle

Barbara und Hansueli Zuber wirten nun schon seit einigen Jahren in der mehrere Jahrhunderte alten, heimeligen Suhrentaler «Mühle» mit ihren Sälen, Kammern und Stuben. Wenn jeder Jungkoch so viel Energie mitbringen würde wie Barbara Zuber und ihre langjährige Souschefin Kornelia Fasler, dann wär’s um die Schweizer Gastronomie gut bestellt. Wir genossen jedenfalls bei unserem letzten Besuch einen überdurchschnittlichen Fünfgänger für faire 89 Franken.
Der Auftakt – ein Tomatentatar in Herzform mit buntem Salatbouquet und Pata negra – gelang schon mal gut. Dann musste es wieder mal «Barbaras Geheimsuppe» sein, welche die Chefin aus 30 Kilo Kiefernadeln zusammenbraut, mit Rahm abschmeckt und mit wuchtigem Kiefern- und Selleriearoma serviert. Tadellos war das Heilbuttfilet an Bärlauch-Rahmsauce mit riesigem (etwas fadem) Dinkel-Raviolo, das «double» gebratene Rindshohrückensteak kam mit Estragon-Sabayon, Birnenkroketten und buntem Gemüse auf den Tisch.
Ein Dessert-Quartett mit den üblichen, aber ausgezeichnet gemachten Verdächtigen – Himbeer-Panna-cotta, Caramelköpfli, zweifarbige Schoggimousse und Zwetschgensorbet – schloss das von kaum bekannten, aber grandiosen Schweizer Weinen begleitete Menü ab. Apropos Getränke: Hansueli Zuber herrscht in der angegliederten Vinothek über mehr als 200 Schweizer Weine und in der legendären Whiskythek über mehr als 250 Malts.