Mühle

Die Herrmanns verwöhnen ihre Gäste in der «Mühle» zwischen Rhein und Weinbergen nun schon seit mehr als zwei Jahrzehnten. Diese schätzen im rustikalen Lokal die gutbürgerliche, leicht französisch angehauchte Küche von Chef Martin Herrmann. Zum Beispiel eine fein aufgeschäumte Riesling-Suppe, hübsch präsentiert mit einer Rose von der geräucherten Weisstanner Forelle. Oder die überzeugende Randensuppe mit Meerrettich-Milchschaum. Bei der Geflügelleberterrine mit Quittenchutney hätten wir allerdings mehr Aroma erwartet, gekonnt kombiniert waren dafür die glasig gedünsteten Jakobsmuscheln mit Frutiger Kaviar auf Kartoffelstampf und einer erfrischend säuerlichen Limonencreme. Tadellos kam auch der gebratene Wolfsbarsch auf den Teller – leider aber war der Kürbisrisotto dazu verkocht. Nichts zu kritisieren hatten wir dagegen am grillierten Lamm-Entrecote mit Apfel-Rosmarin-Kruste, serviert mit Kartoffel-Senf-Kroketten, geschmorten Peperoni, Bohnen und tiefem Fond.
Am Schluss überzeugte eine Variation von der Tonkabohne – ein Millefeuille von Mascarpone-Creme, Schokoladenbiskuit und schmelzender Glace. Die Weinkarte liest sich wie das Who’s who der Bündner Herrschaft – kein Wunder in dieser Gegend.