Löwen 2.0

Unser Lieblingsrestaurant in Nänikon heisst jetzt «Löwen Nänikon 2.0». Nach mehr als zwanzig Jahren haben Carmen und Stephan Stalder ihr Lokal im schönen Riegelhaus aufgefrischt. Noch immer aber gilt hier das Credo: schweizerisch, mediterran und asiatisch. Und noch immer basiert die Küche auf Produkten aus dem Hausgarten und vom nahen, eigenen Acker, und ist möglichst viel – auch das Brot und die Pasta – hausgemacht.
Wir freuten uns im gemütlichen Garten unter Kastanienbäumen an der Begrüssung, einem erfrischenden Gemüse-Gazpacho, einer Curry-Focaccia und an pikantem Schwartenmagen. Dann genossen wir einen knackigen, sommerlichen «Quer-Garten-Kräuter-Blumen-Salat» mit Eierschwämmli, Heidelbeeren und Specksplittern. Die Entenleberterrine mit Cashewnusskrokant, aromatischem Himbeer-Balsamico-Essig und süss-sauren Himbeeren war eine mehr als gelungene Kombination, die Taleggio- Ravioli mit mediterranem Gemüse, Taggiasche-Oliven und Pinienkernen sorgten für Mittelmeer-Feeling. Das Highlight des Abends aber war der zarte Loup de mer, gekonnt kombiniert mit Piccadilly-Tomaten, Belugalinsen, Büffel-Burrata und Sommertrüffeln. Fein schmeckte auch der saftige Sommerreh-Rücken im Speckmantel mit luftigem Kartoffelstock. Den Schluss machten eine Joghurt-Panna-cotta und ein knuspriger Sommerbeerenkrokant mit Vanillequark, Cassisglace und Beeren.
PS: Post aus Nänikon. 16-Punkte-Chef Stephan Stalder kündigt einen Konzeptwechsel an und schreibt uns: «Meine Gerichte sind derart simpel, dass sie in der GaultMillau-Liga nichts mehr zu suchen haben. Daher bitte ich Sie, uns nicht mehr zu erwähnen.» Simple Gerichte? Das glauben wir dem Chef natürlich nicht. Aber selbstverständlich erfüllen wir ihm künftig seinen Wunsch. Der «Löwen» war immer eine erstklassige Adresse. Das wird so bleiben, auch ohne «GaultMillau»-Eintrag. Wir bedanken uns für zweiundzwanzig Jahre angenehme Zusammenarbeit und wünschen mit dem neuen Konzept alles Gute.