Hotel Seehof

Man sitzt als Tagesgast im Restaurant zwischen vielen Hotelgästen, die oft zusammen mit ihren Kindern die Ferien im «Seehof» nahe beim Heidsee geniessen. Auf sie ist denn auch die biedere Karte mit den vielen Hotelklassikern ausgerichtet: von Salaten über Geschnetzeltes, Pouletbrust, Rindsfilet bis hin zur Seezunge und zu einer Toblerone-Mousse – sogar ein Fondue chinoise ist zu haben.
Wir wählten wohl oder übel die einzige Vorspeise mit einem gewissen Überraschungspotenzial: ein Kalbskopf-Millefeuille mit Blattsalaten und Kräutervinaigrette – es entpuppte sich leider als geschichtete, in Kräutern gebratene Kalbskopfrondellen. Weit besser schmeckte das ausgezeichnete Rindstatar, die Rindsconsommé mit feinem Gemüse war trotz einer zu hart panierten Kalbskopf-Praline okay. Zufrieden stellte uns auch die geschnetzelte Kalbsleber mit Pilzen und Kräutern, obwohl die Rösti dazu in Butter schwamm. Wirklich Freude machten die glasig gebratenen Saiblingsfilets – die Küche beherrscht ihr Handwerk schon und der Service ist zuvorkommend und kompetent. Aber letztlich geht das Angebot für den auswärtigen Gast kaum über das hinaus, was man hierzulande von einem gut geführten Betrieb dieses Standings erwartet. Alles andere als bieder ist allerdings die Weinkarte mit hochkarätigen Spezialitäten zu ebensolchen Preisen und einem schönen Angebot von Bündner Crus.