Hotel Restaurant Bar Helvetia

Karim Schumann ist vom «Münsterhof» hinter dem Paradeplatz ins «Helvetia» am Stauffacher gezogen, in ein Hotel mit stilvollen Zimmern, Pool-Bar und dem stadtbekannten Restaurant mit Bar und idyllischer Terrasse über der Sihl. Der talentierte Chef lässt in der «Helvti» Klassiker wie den Hackbraten natürlich fast unverändert auf der Karte – das gute Stück ist immer noch eines der besten seiner Art in der Stadt. Wir hielten uns ans neue Menü, bei dem der junge Chef geschickt den Weg zwischen Bodenständigkeit und Raffinement fand.
Die vorab gereichte, knusprig-fluffige Falafel mit Gewürzsud, feiner Kreuzkümmelschärfe und rauchigem Baba ghanouj schürte hohe Erwartungen, die Schumann bei der Vorspeise «Moules et frites» mühelos einlöste. Den Brasserie-Klassiker interpretierte er mit Felchenfilet, Miesmuschelsud und Kartoffelstroh – ein klug komponierter Gang. Auch das schwierige Genre der Kürbissuppe meisterte er ausgezeichnet – statt mit schwerer Süsse kam sie mit gut gesetzter Schärfe und Säure daher und versöhnte uns mit diesem oft problematischen Herbstgericht. Die hauchdünnen Ravioli mit Kalbsschwanzfüllung und buttrigem Trüffeljus kann man nicht viel besser machen, das Schulterfilet vom Schweizer Rind war perfekt gegart und zart, hatte aber dennoch eine schöne Struktur; Steinpilze, Broccolini und ein mit Foie gras aufmontierter Jus umrahmten das Fleisch perfekt.
In Rotweinreduktion geschmorte Zwetschgen mit einer Portwein-Butter-Glace zeugten am Schluss nochmals von den hohen Qualitätsansprüchen des neuen Chefs.