Hato - Fine Asian Cuisine

Ein Abend im «Hato» ist am schönsten, wenn man möglichst grosszügig und quer durch die Karte bestellt. Das ist zwar kein Discount-Vergnügen, lohnt sich aber kulinarisch. «Fine Asian Cuisine» heisst das Motto und der neue Head Chef Claudio Radocchia destilliert daraus eine vielfältige, aber frei interpretierte, leicht exotische Küche mit asiatischen Akzenten, zu der manchmal auch ein Ceviche peruanischen Ursprungs gehören kann.
Im «Hato» sollte kein Abend zu Ende gehen, ohne dass man den wohl besten Salat der Stadt probiert hat: Über dreissig Zutaten – Kräuter, Sprossen, Blüten, Litschi, Rotkraut, fein geschnittene Blattsalate und natürlich knusprig gebratene Ente – werden hier mit einem süsslichen Pflaumendressing verbunden. Ausgezeichnet schmeckt auch die moderne, westliche Interpretation von Sushi und Sashimi – nur das Trüffelöl am qualitativ hervorragenden Hamachi aus der Nordsee wird dem noblen Fisch nicht gerecht. Für Highlights sorgen dagegen die Reisrolle mit Weichschalenkrabbenfüllung und Knoblauch-Mayonnaise oder der Lachs mit Koriandercreme.
Mit Rock Shrimps in dünnem, knusprig ausgebackenem Tempurateig steigt man in die warme Küche ein. Das Fleisch der Garnelen ist glasig, saftig und zart; dazu gibt’s Saucen, die fruchtig-säuerlich (Yuzu) oder deftig-würzig (spicy Mayo) sind. Nichts auszusetzen gibt’s an der wunderbar zart geschmorten Rinderquerrippe, sie dürfte aber noch etwas prägnanter in die themengebende asiatische Aromawelt eingebunden werden. Das gelingt dafür bei den mächtigen, aber guten Desserts: Matcha-Biskuit und Himbeeren sowie ein weisses, karamellisiertes Schokoladenfondant mit Kokosnuss und Miso.