Gasthaus Sempacherhof

So traditionell wie der Gasthof von Hans-Peter Müller mit seinen Stuben, Sälen und dem kleinen Garten ist auch seine zeitlose Küche. Da gibt’s zum Auftakt ein feines Fisch- und Meeresfrüchte-Potpourri oder Verdura al forno mit leider zu viel Olivenöl. Mit Fisch fährt man im «Sempacherhof» immer gut – zum Beispiel mit den gebratenen Balchenfilets aus dem nahen See. Auch das Fleisch von den umliegenden Bauernhöfen überzeugt: etwa die Hacktätschli (ein Volltreffer!) oder das präzis gegarte Rindsfilet an schön reduzierter Rotweinsauce mit Knoblauch; das Mark dazu versteckte sich unseres Erachtens allerdings unter zu viel Panade.
Bei den Desserts liessen wir das ausgezeichnete Caramelköpfli oder den gerührten Eiskaffee für einmal beiseite und bestellten eine Panna cotta di capra mit eingelegten Chriesi – eine eher verunglückte Kombination mit süsser Caramelverzierung, gegen welche die säuerlichen Kirschen nicht ankamen. Wir hielten uns umso lieber an einen Sauternes von der eindrücklichen Weinkarte. Die bietet eine Fülle von trinkreifen Top-Weinen zu sehr moderaten Preisen. Da lohnt sich die Anfahrt mit der Bahn, zumal der «Sempacherhof» vis-à-vis der Station liegt.